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Referenzbauten

 

Sanierung Ulm

Gewerbeobjekte - Bürobauten - Sanierung
Adresse:
Ecke Platzgasse/Neuer Graben
89073 Ulm
Architekt:
Restaurator Hermes E. Klöble Maler- und Stuckateurmeister c/o Klöble KG Malerbetrieb
In der Höll 11
89073 Ulm
kloeble@web.de
Beschreibung:
Wir schreiben das Jahr 1465. In Ulm leistet sich ein wohlhabender Tuchmacher den Neubau eines imposanten Fachwerkhauses mit einliegender Weberei, Verkaufsebene, Wohnetage, Küchentrakt und allerhand nützlichen Nebenräumen. Damals, zwischen ausgehendem Spätmittelalter und allmählich aufziehender Renaissance, ahnte noch niemand, dass das im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaute Mehrgeschossgebäude bis in unsere Zeit Bestand haben würde. Nach dem jüngsten Eigentümerwechsel (2008) stand zwecks Umnutzung eine energetische Totalsanierung an (2011), die die ausführenden Handwerksfirmen länger als ein ganzes Jahr beschäftigte. Seit der Fertigstellung (2012) ist dem stattlichen Wohn- und Geschäftshaus am Rande der Ulmer Altstadt die beeindruckende Schönheit seiner mittelalterlichen Architektur wieder anzusehen. Heute bietet ein Hörgeräte-Akustiker seine Dienste an, wo vormals Salben, Säfte und Tabletten ausgegeben wurden.

Die ehemalige Kron-Apotheke, wie das Haus im Volksmund heißt, zählt zu den besonders sehenswerten Bauwerken der Stadt, ein paar Straßenzüge und nur wenige Gehminuten vom Ulmer Münster entfernt gelegen. Auch wenn das mittelalterliche Fachwerkhaus andernorts weit weniger bekannt sein dürfte als der weltberühmte Kirchenbau, entpuppte es sich doch im Zuge seiner energetischen Sanierung als bauhistorisches Juwel. Zu seiner abwechslungsreichen, von tiefgreifenden Umbauphasen durchzogenen Geschichte passt, dass sich die unter der Last der Jahrhunderte ächzende Fassade durch ein modernes, bauphysikalisch exakt angepasstes INTHERMO Holzfaser-Wärmedämmverbundsystem wieder in Form bringen ließ.

Nach einjähriger Runderneuerung des denkmalgeschützten Hauses fanden die Fassadenarbeiten Anfang 2012 ihren vorläufigen Abschluss. Seither präsentiert sich die Gebäudehülle - mit sehr viel Liebe zum Detail - kunstfertig restauriert. "Besser hätte die Verschmelzung historischer Bausubstanz mit natürlichen Holzfaserdämmstoffen kaum gelingen können", würdigt Dipl.-Ing. Stefan Berbner, Vertriebsleiter des ökologisch orientierten WDVS-Zulieferers INTHERMO aus Ober-Ramstadt/Hessen, die Präzision und Anmut der vielschichtigen Restauration.

Mit historischer Bausubstanz vertraut

Die gekonnte bauliche Instandsetzung trägt vor allem die Handschrift zweier alteingesessener Handwerksfirmen, die sich trefflich auf ihr Gewerk verstehen: Die Holzbauarbeiten führte die Zimmerei Wolfgang Metzger aus, die es in Ulm schon seit dem Jahr 1900 gibt. Die Wärmedämmung mit Holzfaserdämmstoffen und das Verputzen der Fassade übernahm der 1962 gegründete Malerbetrieb Hermes E. Klöble, der über besondere Kenntnisse im Umgang mit historischen Beschichtungen verfügt.

Hinter fast jedem Bauteil eine Überraschung

Die Mitarbeiter des traditionsreichen Zimmereibetriebs Metzger ertüchtigten zunächst das Gebälk der Fachwerkkonstruktion mit originalgetreuen Nägeln aus Holz statt aus Metall, legten verborgene Zwischenwände aus Eichenholz frei und stellten die statische Belastbarkeit der Holzbalkendecken wieder her - ganz so, wie es das historische Vorbild auferlegte. Ähnliche Detailbeflissenheit bewiesen die Bauhandwerker auch am Dach: Die tönerne Biberschwanz-Eindeckung wurde abgenommen, gesäubert und zwischengelagert, das Dachgebälk fachgerecht instandgesetzt und morsches Holz wo immer nötig ausgewechselt. Der sichtbare Dachstuhl erhielt eine Aufdachdämmung mit natürlichen Dämmstoffen aus Holzfasern. Auch die Wangen der Gauben wurden mit maßgenau zugeschnittenen Holzfaserplatten ausstaffiert. Danach kamen die historischen Biberschwänze wieder an ihren angestammten Platz, so dass das abgestufte Dachensemble auf Besucher der Ulmer Altstadt heute mindestens so erhaben wie einstmals wirkt.

Materialtechnische Zeitreise

Ähnlich aufwändig gestaltete sich die Wiederherstellung einer bauphysikalisch intakten, statisch von Grund auf belastbaren Fassade. Nachdem brüchiges Mauerwerk aus Teilen der Außenwandgefache wieder ausgemauert worden war, galt es für die Zimmerer, vom 2. bis 4. Obergeschoss für eine Grundlattung zu sorgen, die als Montagebasis für die Holzfaserdämmplatten dienen konnte. Für Maler- und Lackierermeister Hermes Klöble, der 1996 die Geschäftsführung im ortsansässigen Malerbetrieb von seinem Vater Raimund Klöble übernommen hatte, war es das erste Sanierungsobjekt, bei dem er eine historische Fassade nicht nur zu verputzen, sondern vorab mit Holzfaserdämmstoffen zu dämmen hatte. Über seine Erfahrungen berichtet er: "Wir hatten die Aufgabe, die gebogene Form der Fassade möglichst nachzubilden - also beizubehalten -, was uns mit der eingesetzten Holzfaserdämmung von INTHERMO auch gelungen ist."

Neues ausprobieren und Erfahrungen sammeln

Wie es überhaupt dazu kam, dass eine über die Jahrhunderte beanspruchte Gebäudehülle mit Holzfaserdämmstoffen energetisch zu sanieren war, erklärt der Restaurator so: "Der Bauherr hatte sich frühzeitig auf eine Holzfaserdämmung festgelegt. Auch ich wollte das Naturmaterial gerne ausprobieren, zumal aus ökologischer Sicht der geringere Energieaufwand bei der Herstellung eher für Dämmstoffe aus Holz- statt aus Steinfasern spricht. In verarbeitungstechnischer Hinsicht erwies sich die Entscheidung als richtig, denn der Zuschnitt und das Verputzen der Holzfaserplatten gingen zügig von der Hand. Was Verschnitt, Baustellenabfall und Entsorgung betrifft, sieht die Bilanz für Holzfaserdämmplatten ebenfalls vorteilhaft aus", hebt Hermes Klöble hervor.
 (Quelle: Achim Zielke)
(Quelle: Achim Zielke)