• Suche

    Suche nach Objekt und Ort:
    Kategorien
    Wohnobjekte:





    Gewerbeobjekte:



    Öffentliche Objekte:



    Bundesländer















    ×

Referenzbauten

 

Kinderhaus Thalmassing

Öffentliche Objekte - KITA / Schulbauten - Neubau
Adresse:
Luckenpainterstrasse
93107 Thalmassing
Architekt:
NEUMANN & HEINSDORFF ARCHITEKTEN PartmbB
Donnersbergerstr.24
80634 München
buero@neumannundheinsdorff.de
Beschreibung:
Die Gemeinde Thalmassing hatte einen Wettbewerb ausgelobt, um am Ortsrand, im Bereich eines Schul- und Sportgeländes, ein Kinderhaus mit Kinderkrippe, Kindergarten und Kinderhort und eine Gemeindebücherei zu errichten. Das Grundstück ist geprägt vom Übergang der dörflichen Struktur zu weitläufiger Agrarlandschaft und großen Schul- und Sportanlagen mit einem aufgekiesten Parkplatz.

Um an dieser Stelle einen kindgerechten und masstäblichen Raum zu schaffen, haben wir vorgeschlagen, das Kinderhaus als ein Zusammenspiel von einzelnen Häusern zu verstehen. So erhält ein jeder Bereich -also Kinderkrippe, Kindergarten, Kinderhort und Bücherei- ein eigenes Haus. Werden diese Häuser nun aneinandergesetzt und gegeneinander verschoben, entsteht auf dem zur Verfügung stehenden Grundstück eine raumgreifende Häusergruppe, die reizvolle Höfe bildet und sich auf ganz selbstverständliche Weise mit dem Aussenraum verzahnt. Die Höfe bieten sehr geschützte, vielfach nutzbare Freibereiche, die von der weitläufigen Landschaft zum Haus vermitteln. Der Besucher betritt die Häuser über einen kleinen Vorplatz und gelangt in die alles verbindende Halle. Perlenschnurartig werden hier die unterschiedlichen Nutzungsbereiche aneinandergereiht, die sich im Wechselspiel mit den Ausblicken in die Gartenhöfen vom allgemeinen Büchereibereich über Kinderhort, Kinderkrippe bis zum Kindergarten hin entwickeln. Nachdem der Wettbewerbsbeitrag noch von fünf separaten Häusern ausgegangen ist, haben wir in der Vorentwurfsplanung unter Beibehaltung des ursprünglichen Konzepts das Kinderhaus auf vier Häuser gestrafft.

Die Häuser wurden in massiver Holzbauweise auf Betonplatten und auf einer Teilunterkellerung errichtet und haben eine hochwärmedämmende hinterlüftete Holzfassade erhalten. Während die Giebelwände geschlossen sind, öffnen sich die einzelnen Häuser mit großzügigen Öffnungen an den Traufseiten zu den Höfen und den Gärten. Die Südorientierung der Häuser bietet eine optimale Energiebilanz und ein aussenliegender Sonnenschutz spendet im Sommer den nötigen Schatten.
Die erdgeschossige und barrierefreie Anordnung aller Hauptfunktionsbereiche ermöglicht einfache Flucht- und Rettungswege sowie geringe Investitions- und Unterhaltskosten bei einer reizvollen, räumlichen Qualität. Indem der Dachfirst der Häuser einmal mittig, an anderer Stelle aussermittig über den Häusern liegt, wird ganz spielerisch der Archetyp eines Hauses aufgenommen und die einprägsame Kontur zum identitätsstiftenden Logo der gesamten Anlage.

Wesentliche Prägung erhalten die Räume durch die offenen Dachstühle, die dem durch Förderrichtlinien stark reglementierten Flächen eine zusätzliche Dimension und unerwartete Großzügigkeit verleihen. In Zusammenarbeit mit der Tragwerksplanung wurde die Dachkonstruktion als ein Sprengwerk aus Brettstapeldecken mit oberseitig aufgenagelten Baufurnierplatten entwickelt, die ihre Lasten in die Giebeldreiecke aus Brettsperrholzplatten abtragen, so dass auf klassische Zugbänder verzichtet werden konnte. Die hölzerne Konstruktion übernimmt neben ihrer Tragfunktion auch raumaukustische Aufgaben und ist in den Innenräumen weitestgehend sichtbar belassen worden.
Bücherei (Quelle: NuH)
Bücherei (Quelle: NuH)