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Referenzbauten

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Betriebsgebäude Artis GmbH

Gewerbeobjekte - Hallenbauten - Neubau
Adresse:
Columbiadamm 23
10965 Berlin-Tempelhof
Architekt:
Ziegert | Roswag | Seiler Architekten Ingenieure
Schlesische Str. 26
10997 Berlin
schreiber@zrs-berlin.de
Beschreibung:
Neubau des Betriebsgebäudes der Artis GmbH, Berlin-Tempelhof
Ein hocheffizienter Holzingenieurbau in Niedrigenergiebauweise

Die Artis GmbH, ein kleines Unternehmen mit derzeit 35 Mitarbeitern, plant und realisiert hochwertige Innenausbauten und Projekte in den Bereichen Messe-, Ausstellungs- und Ladenbau mithilfe modernster Produktionstechnologien und führt komplexe Aufgaben von der ersten Idee bis zur drei-dimensionalen Realisierung durch.
Im letzten Jahr wurde ein neues Betriebsgebäude realisiert, bei dem architektonische Identifikation, Energieeffizienz und Ökologie von höchster Priorität waren. Aus einem gemeinschaftlichen Planungsprozess von Roswag Architekten und den Fachplanern ist ein hocheffizienter Holzingenieurbau entstanden, der unsere ganzheitliche Vision von Nachhaltigkeit im Gewerbesektor auf eindrückliche Weise symbolisiert.
Der neue Firmensitz befindet sich in einem innerstädtischen Mischgebiet an der Grenze zwischen Kreuzberg und dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Dort galt es Werkhalle und Verwaltungs- sowie Planungstrakt in einem Gebäude zu vereinen und miteinander zu verzahnen. Entstanden ist ein L-förmiges Gebäude, das einen Hof umfasst, an dem Zufahrt, Anlieferung und Eingang angeordnet sind. Die Werkhalle spiegelt in ihrer rauen von Holzschindeln geprägten Gestaltung die inneren Prozesse der Veredlung von Rohmaterialien wieder, während Endverarbeitung, Planung und Verwaltung von weißem Putz und ruhiger Rationalität geprägt sind.
Das Erdgeschoss folgt dem Produktionsprozess: Von der Werkhalle über Handarbeitsplätze und Lackierraum bis hin zum Auslieferungslager. Der Besucher betritt das Obergeschoss über eine großzügige Freitreppe von außen. Dort sind Planung, Verwaltung und Sozialräume angeordnet. Von hier ermöglicht eine verglaste Galerie Einblicke in die Produktionsabläufe innerhalb der Werkhalle. Einfache Bauteilaufbauten und roh belassene Oberflächen bestimmen Architektur und Materialität. Im Inneren schaffen sichtbare Holzoberflächen, viel Transparenz und weißer Lehmputz eine warme und helle Atmosphäre.

Bauweise
Um einen dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb sicherzustellen, wurde das Gebäude in wirtschaftlicher Holzbauweise mit hochgedämmten, raumabschließenden Bauteilen weitestgehend aus nachwachsenden und schadstofffreien Rohstoffen realisiert. Die luftdichte Gebäudehülle in Niedrigenergiebauweise unterschreitet so die Anforderungen der EnEV 2009 um mehr als 86%. Alle oberirdischen Bauteile wurden im Abbundwerk vorgefertigt, um den Rohbau in nur fünf Wochen aufzuschlagen und so einen zügigen Raumabschluss zu gewährleisten. Außenwände und Dächer sind als diffusionsoffene Holztafelbauelemente mit eingeblasener Zellulosedämmung ausgeführt; die Decke über dem Erdgeschoss ist aus Massivholzelementen gefertigt. Ein umlaufendes Lichtband sorgt für eine optimale, natürliche Belichtung der Werkhalle und lässt die Dachscheibe schweben. Getragen wird diese von materialoptimierten, schlanken Fischbauchträgern mit 20 m Spannweite.
Um den sommerlichen Wärmeschutz der Büroräume zu verbessern, wurde über dem Verwaltungstrakt ein Gründach aufgebracht. Zusätzlich wird hier das Innenraumklima durch einen weißen Lehmputz an der Decke stabilisiert, der insbesondere während der Nachtauskühlung Feuchte aufnehmen kann und so einen natürlichen Kühleffekt erzeugt.
Ein innovatives Brandschutzkonzept ermöglichte in vielen Bereichen den Einsatz von Naturbaustoffen wo dies sonst nicht möglich gewesen wäre.

Gebäudetechnik
Ziel der planer war es den Einsatz von Technik durch passive Strategien zu minimieren.
Wo notwendig wurden einfache aber effiziente Systeme eingesetzt. Die Wärmeerzeugung des Gebäudes erfolgt ausschließlich über einen Festbrennstoff-Kessel, welcher mit Holz-Hackschnitzeln aus Restholz der betriebseigenen Produktion befeuert wird und somit CO2-neutral den gesamten Wärmebedarf des Gebäudes deckt.
Notwendige Lüftungsanlagen sind mit hocheffizienten Rotationswärmetauschern ausgestattet, sogar in der Lackiererei. Regelungstechnik und große Pufferspeicher ermöglich das Abfangen zum Spitzenlasten aus der Lackiererei; so konnte auf einen zusätzlichen Wärmeerzeuger verzichtet werden.
Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hallendach mit 36 kWp macht das Gebäude in der Jahresbilanz zu einem Plusgebäude im Grundbetrieb (ohne schwere Produktionsmaschinen).
Die Beleuchtung ist zum Großteil präsenzgesteuert, in den Büros sogar tageslichtgedimmt.
 (Quelle: Daniela Friebel )
(Quelle: Daniela Friebel )