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Referenzbauten

Gewerbeobjekte | Sanierung / Erweiterung | 

 

Alter Gasthof Gutengermendorf

Wohnobjekte - MFH - Sanierung
Adresse:
16775 Löwenberger Land
Architekt:
Abelmann Vielain Pock Architekten BDA
www.avp-architekten.de
avp@abelmann-vielain-pock.de
Beschreibung:
Situation bis 2007
Der zentral in Dorfmitte am Anger gelegene ehemalige Gasthof "Zu den Linden" wurde ca. 1840 erbaut, um 1900 mit einem hofseitigen Saalanbau erweitert, benutzt als Gasthaus mit Wohnteil, zeitweise als Poststation und als Dorfladen.
Nach jahrelangem Teilleerstand seit mehreren Jahren komplett ohne Nutzung. 2007 als Baudenkmal durch Hinweis der Bauherrn unter Schutz gestellt mit Vorderhaus, Saalbau, nördlichem Stallgebäude und Umwehrungsmauer.
Umbau und Sanierung ab 2007 in mehreren Bauabschnitten
Ziel der Baumaßnahme war der weitgehende Erhalt des Gebäudes, seiner Struktur und Materialität und eine extensive, dem Gebäude folgende Neunutzung als Mehrgenerationenhaus (Vorderhaus) mit Atelier/Veranstaltungsraum (Saalbau).
(Der Saalbau steht nach seiner Sanierung auch wieder der Dorfbevölkerung für Feste / Veranstaltungen / Ausstellungen zur Verfügung.)
Die gestalterischen Eingriffe konzentrieren sich dabei auf durch frühere Umbauten gestörte (Südbereich / jetzt Bäder) bzw. vorher nicht ausgebaute (Dachdiele) Räume.
Neben dem Erhalt der bauzeitlichen Materialien war ein weiteres Ziel die Verwendung nachhaltiger, langlebiger und dem Bestand gleichwürdiger Materialien (Lehm- und Kalkputze, Zementfliesen, Dielenböden, Schieferplatten, Holzschindeln, Holztüren und -tore, gefertigte Massivholzmöbel, usw.), sowie die energetische Ertüchtigung durch nachträgliche Dämmung von KG-Decke und Dach und insbesondere die kapillaraktive Innendämmung der Wände (Holzfaserplatten), die Installation einer Heizungsanlage mit Wärmepumpe (4 Erdsonden) und in Lehmputz verlegter Wandheizung.
Das Haus beeindruckt nicht nur optisch sondern auch durch seine thermische, hygrische und akustische Behaglichkeit.
Folgende Detaillösungen sind im Rahmen der Sanierung des Baudenkmales hervorzuheben:
Der Dachstuhl ist sichtbar erhalten; im Dach sind die Räucherkammer und die an den Giebeln gelegenen "Dachkammern" erhalten geblieben als feste Räume innerhalb des großes Dachluftraumes.
Um die bauzeitlichen Sparren nicht noch weiter zu belasten, wurden sie von innen mit einer extrem leichten Sperrholz-Schindel-Schalung belegt; diese paßt sich auch besonders gut an die bewußt erhaltenen Verformungen des alten Daches an.
Die mit Absicht sehr klein gehaltenen Dachflächenfenster geben dem großen Dachraum gezielt Lichtakzente und Ausblicke. So entsteht eine ruhige, aber doch spannungsreiche Atmosphäre im Raum. Der neue Lehmputz an den Giebelseiten und an den raumzugewandten Seiten der Kammern ergänzt mit seinen feuchteregulierenden Eigenschaften das positive Raumklima.
Trotz moderner Konstruktion sehen die Dachanschlüsse "wie bauzeitlich" aus:
- angeputzte Ziegel im Ortgang, Ortgangaufschrägung -sichtbares Traufgesims durch Aufdachrinne
Die neu hinzugefügten Holz-Isolierglasfenster im EG wurden sehr sorgfältig den bauzeitlichen Fenstern angepasst. Die Farbfassungen der Innräume greifen die bauzeitliche Farbigkeit auf.
(mehrschichtige Lasurtechnik mit Keim-Farben)
Die nach der Überarbeitung zu kurzen bauzeitlichen Dielenbretter wurden mit "Traufbrettern" verlegt. Nicht mehr als Bodenbelag verwendbare Dielen wurden zur Ergänzung der fehlenden Stalltore verwendet.
Alle neu hinzugefügten Bauteile sprechen eine moderne, aber zurückhaltene Sprache und gehen in Materialität, Proportion und Farbigkeit auf die bauzeitlichen Elemente des Hauses ein. Der Energieverbrauch des Gebäudes liegt ca. 30% unter Neubauniveau.
 (Quelle: Walter Vielain)
(Quelle: Walter Vielain)