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Referenzbauten

Öffentliche Objekte | Sanierung / Erweiterung | 

 

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Techn. Fakultät, Geb. 051, ökologisch nachhaltiger Dachgeschossausbau

- Sanierung
Adresse:
Georges-Köhler-Allee, 51
79110 Freiburg
Architekt:
Gerhard Dettling
Mozartstr. 58
79106 Freiburg
gerhard.dettling@vbv.bwl.de
Beschreibung:
Geschichte:
Das Gebäude wurde 1913 durch das städtische Hochbauamt errichtet. Mit Ende des ersten Weltkriegs 1918, wurde es zum Wohngebäude, und 1927 zur Polizeiflugwache umgewidmet. 1936 rückten Einheiten der Luftwaffe in das Kasernengebäude 051 ein. Französische Truppen besetzten im April 1945 den Flugplatz. Nach über 47 Jahren französischer Militärnutzung, erfolgte im August 1992 die Übergabe an deutsche Stellen. Von 1994 bis 1996 wurde das Gebäude für die Informatik der Universität, bis auf den südlichen Dachgeschossflügel, umgebaut.

Ausbaukonzept/Gestaltung:
Die Planung des Daches, der Gaupen und der historischen Fenster, fand in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz statt. Zur Einhaltung des heutigen Energiestandards, wurde der Dachstuhl als Warmdach überplant, und um 10 cm angehoben. Es galt, das Holzstrebewerk des historischen Dachstuhls möglichst zu erhalten und gleichzeitig als Grundgestaltungselement ablesbar zu lassen.
Hierfür wurde das Strebewerk im Raum „freigestellt“, und nicht als Teil neuer Trennwände genutzt. Aus statischen Gründen, mussten tragende Elemente des Holzstrebewerks verstärkt werden.
Aufgrund der beengten Verhältnisse, ist der lange schmale Flur des Zweibundentwurfs verglast in Holzrahmenbauweise ausgeführt. Um die „optische Erweiterung“ zu verstärken, wurden die ersten 40 cm der anschließenden Bürotrennwände in gleicher verglaster Bauweise erstellt.
Die zwei allgemein genutzten Innenräume „Kopieren und Teeküche“ sind mit runden „Ecken“ ausgeführt worden, um einen harmonischen Übergang zu den Stichfluren zu erhalten.
Damit eine Blickbeziehung zur historischen Wendeltreppe des Uhrenturms ermöglicht wird, wurde die Brandwand in der Flurachse zum Teil verglast.
Zur optischen Vereinheitlichung der Nutzungen, ist der Fußboden komplett mit Massivholzdielen belegt, und wird über den Kniestock bis zu den Eiche Massivholzfenstern geführt. Das Material „Eiche Massivholz“ wird somit raumübergreifend und stilprägend eingesetzt.
Selbst der Elektrobrüstungskanal wurde in Holz gefertigt, und ist Teil des Kniestocks. Die Sprossenfenster wurden den noch vorhandenen historischen Fenster, nach Stand der Technik, originalgetreu nachgebaut.
Die naturfarbene akustisch wirksame Holzwolldecke, wurde in mühevoller Detailarbeit jedem einzelnen Deckenfeld / Bund angepasst.

Bauweise/Materialien:
Der Ausbau in dem denkmalgeschützten Gebäude, wurde in ökologisch nachhaltiger Bauweise erstellt. Es sind überwiegend natürliche, ressourcenschonende Materialien wie Holz, Lehm, Hanf und Glas zum Einsatz gekommen.

Durch die Auswahl der Baustoffe Holz, in Kombination mit dem natürlichen Baustoff Lehm, hat man sich bewusst für zwei alt bewährte, traditionsbewusste (mit sämtlich bauphysikalischen Vorteilen) Materialien entschieden, welche sich bekanntermaßen hervorragend ergänzen.

Dabei wurde die Innenverkleidung der Dachschrägen mit Lehmhanfplatten und Zellulosedämmung, die Bürotrennwände als Holzständerkonstruktion mit schweren Lehmbauplatten und Hanfdämmung, bzw. die Zwischendecke zum Dachspitz in Massivholz mit Lehmschüttung / Holzwollakustikplatten ausgeführt. Als Dampfbremse wurden z. T. nur OSB 4-Platten bzw. mit blauem Engel zertifizierten Naturholzplatten verwendet. Durch die ökologische Bauweise, sind keine Raumluftbelastungen TOVC zu erwarten.
Da der historische Dachziegel aufgrund seines schlechten Zustandes nicht „gehalten“ werden konnte, wurde die doppelte Biberschwanzdeckung im sogenannten Kohlebrand (rotbunt) nachgefertigt.
Die außenliegenden Klempnerarbeiten sind ausschließlich in Kuper ausgeführt.
Denkmalgeschütztes Gebäude 051 (Quelle: Fotograf: Miguel Babo, Freiburg)
Denkmalgeschütztes Gebäude 051 (Quelle: Fotograf: Miguel Babo, Freiburg)