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Referenzbauten

Wohnobjekte | Einfamilienhäuser | 

 

Wohnhaus Melzow-Süd

Wohnobjekte - EFH - Sanierung
Adresse:
17291 Oberuckersee
Architekt:
WOF-Planungsgemeinschaft GbR, Jörg Wappler
Beschreibung:
Das Fachwerkhaus, Baujahr 1815, wurde zusammengesunken, nahezu wartend, gefunden, man schrieb das Jahr 2004. Stünde nach einem Abriß ein Baum an seiner Stelle mit einer Bank drum, vielleicht hätte man sein Fehlen nie bemerkt. Durch nicht fachgerechte Instandhaltungen schwer geschädigt, lag die Konstruktion an vielen Stellen offen: geschädigte Balkenköpfe und Fachwerkhölzer, herausgefallene Gefache, verformte Böden, Löcher im Dach u.a.
Fehlendes Geld auf Bauherrnseite machte eine schnelle Sanierung von Anbeginn her unmöglich. Der langsame Weg mit vielen Partnern, Unterstützern und Eigenleistungen ergab sich von selbst. Trotz früherer starker Eingriffe in die Bausubstanz lagen große Teile im Original vor. Das Potential dieser „Zeugnisse des einfachen ländlichen Wohnens“ (Auszug aus der Denkmalbeschreibung) ist groß. Hier eine kurze Beschreibung der Sanierungsschritte:

Geschädigte Tragwerksteile in Eiche zu ersetzen, bedeutete, von den Traufwänden alle und von den Giebelwänden die unteren Tragwerksteile in die Hand zu nehmen, die Schwellen komplett zu ersetzen und von den anderen Hölzern das Tragende zu erhalten, anzulaschen, anzublatten und dies so unsichtbar wie möglich. Nachhaltig Bauen mit maximalem Substanzerhalt – das Motte der kompletten Sanierung. Gerettete Gefache mit geborgenem Lehm wieder zu komplettieren, andere mit Hanf-Leichtlehmsteinen, ungefähr ähnlicher Rohdichte neu mit vorhandenem Lehm auszumauern, war Bauherrenaufgabe. Das gesamte Haus wurde außenseitig mit einem Lehm-Unterputz und Kalk-Oberputz versehen, innenseitig in vielen Seminaren mit Lehm aus dem Straßenaushub des Dorfstraßenbaus verputzt. Der Fund von Kerben in den Sparren bescherte dem Dach zwei regionaltypische Fledermausgauben und Biberschwanzziegel ersetzten Betondachsteine. Die alten Sparren wurden bis auf einen in ihrem geschädigten Zustand belassen und ein neuer Sparren danebengelegt. Gedämmt wurde das Dach mit Stroh aus dem nebenliegenden Stall, von vieler Hände dicht gestopft. Eine Strohleichtlehmmischung zwischen einem Lattengerüst dämmt von innen die Giebel. In die Decken kam nach dem Rückbau der Lehmwickel und der Balkensanierung deren Strohlehm als Schüttung und unterseitig ebenfalls Lehmputz. Die Reste der Tragwerkshölzer schnitt ein örtlicher Tischler in Klötzchen, die im Flur einen Hirnholzfußboden ergeben. Die in der Küche geborgenen intakten Fliesen liegen als Badfußboden. Kachelöfen, Küchenhexe und im Dach ein neuer Lehmgrundofen bilden die Hausbeheizung, in Küche und Bad mit der Möglichkeit des Anschlusses einer schon verlegten Fußbodenheizung an eine spätere Holzheizung im ehemaligen Stall.
 (Quelle: Andrea Theis )
(Quelle: Andrea Theis )