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Referenzbauten

Wohnobjekte | Sanierung / Erweiterung | 

 

Kienzlerhansenhof

- Sanierung
Adresse:
78141 Schönwald
Architekt:
gk Gössel + Kluge . Generalplaner GmbH
kontakt@goesselklugepartner.de
Beschreibung:
Sanierung eines historischen Schwarzwaldhofes in vollständiger Holzbauweise mit Ständer- Bohlenkonstruktion. Fassade und Innenwände, Decken und Dach in Holz, Dachdeckung mit handgespaltenen Holzschindeln. Sanierung in diffusionsoffenem Aufbau mit EnEV- Standard Neubau erreicht. Energieautarke Ausstattung mit Erdwärme, externer Photovoltaik und Eigenwasserversorgung.
Verbindungen und statische Abtragungen über zug- und druckbelastbare Holzverbindungen, Einblattungen, Überkämmungen, Holznägel etc.
Wohngesundes Klima durch offenporige, unverkleidete Bauweise.
Das Gebäude speichert Wärme, auch aus solarem Eintrag und besitzt eine überragende Wärmedämmfunktion, welche nun, nach Abschluss der Sanierung im unteren Bereich des geltenden Neubaustandards ausgewiesen ist- mit gerade einmal 38 W/ m² K
Damit leistet es einen hohen, äusserst nachhaltigen Beitrag für einen ökonomischen und ökologischen Unterhalt
Ziel unserer Planung war eine Nutzung und Verstärkung der gegebenen Eigenschaften, welche sich in Teilen deutlich von üblichen Konstruktionen und dem nur etablierten technischen Standard unterscheiden und darüber hinausgehen- für uns aber zugleich ein Stück Zukunft und Forschung darstellen.

Wesentlich sind:
 Eine hohe thermische Speicherfähigkeit der massiven Holz- und Natursteinbauteile
 Die guten Wärme- Isoliereigenschaften von Holz

Eine diffusionsoffene Bauweise unterstützt die regulierende Wirkung und das Klimakonzept, besonders im Respekt der wohngesunden Materialien von Holz und Lehm.
So gibt es keinen Stau von Feuchte und Schadstoffen, trotz hervorragender Dämmwerte wird das Haus nicht zur Schwitzpackung, Kondensat wird vermieden.

Das Gebäude liegt gemäss Energieausweis mit seinem Primärenergiewert im unteren Bereich der Skala für Neubaustandards- eine Leistung für ein im Original erhaltenes Gebäude von 1591.

Die Geothermie versorgt wartungs- und störungsarm nicht nur die Warmwasseranlage, sondern schafft mit besten Arbeitszahlen eine konstante Raumtemperatur von 21 Grad.
Für Komfort und Behaglichkeit können schwere Grundöfen mit hoher Speicherkapazität per Stückholz beheizt werden, mit Niedrig- Abgaswerten und geringem Verbrauch.

Die Holz- Restaurierungsarbeiten wurden in traditioneller Handwerkskunst erbracht- darunter handgespaltene Holzschindeln, druck – und zugbelastbare Aufkämmungen, druck- und zugbelastbare Überblattungen, Holzverzapfungen etc.
Verformungen wurden mit Aufrahmungen und Überzügen kompensiert, dafür das Gebäude im Bauzeitraum hydraulisch angehoben und nachfolgend auf die wieder hergestellten Verbindungen und Auflager wieder abgesenkt, bzw. mit Überzügen verstärkt.
Neuheiten sind die im originalen Aussenwandaufbau als Kernschicht eingebrachte Holzfaserdämmung zur Unterstützung des diffusionsoffenen Wirkprinzips, sowie eine speziell abgestimmte Windsperre.

Eine Herausforderung war die Einbringung von Bädern in der historischen Substanz.
Gelöst wurde dies mit einer Umnutzung bereits zuvor anderweitig genutzter Räume (Kälberstall, nachträgliche Leibgeding- Küche der 70er Jahre), um in den historischen Räumen weiter entwickelnd zu arbeiten.
Wie überall im Hof blieb die Materialwahl der Oberflächen auf 3 Teile begrenzt: Naturstein (Granit), Holz und Lehm.
In den Bädern wurden in ihrer Formensprache angepasste, freistehende Sanitär- Elemente mit skulpturaler Wirkung eingesetzt. Auf Fliesen u. Ä. wurde bewusst verzichtet.
Stattdessen wurden nachträgliche Böden und Wände mit Lehm bekleidet- im Bereich des Bodens als ein mit Stallmist versetzter Lehmestrich von hoher Festigkeit, welcher mit Natur- Ölen gegen Feuchte behandelt ist.

Die gesamte Beleuchtung des Hofes erfolgt mit LED- teils als Nutzungslicht, teils als atmosphärische Beleuchtung.

Die durch den ehemaligen Leibgeding- Anbau in Mitleidenschaft gezogene Ostfassade der Rauchküche wurde neu interpretiert als zweigeschossige Fassade mit reduzierten Öffnungen und Ständer- Bohlen- Bauweise, angeschlossen an den historischen Bestand.

Eine weitere Interpretation im weitergelebten Sinne ist die Umnutzung der in den 70er Jahren eingebrachten Milchkammer und Futterküche mit Stückholzheizung, für welche die nicht mehr genutzte Dreschtenne entfiel.
Von dieser war nur noch im Obergeschoss die historische Substanz vorhanden, eine Tennkammer war eingerichtet, welche beibehalten und restauriert wurde.
Die in den 70- er Jahren eingebrachte Zwischendecke unterteilte die ehemals zweigeschossige Dreschtenne.
Das oben erwähnte Erdgeschoss (nicht denkmalgerechte Nutzung Futterküche, Stückholzheizung und Milchkammer) wurde so nicht mehr benötigt. Es wurde neu genutzt für eine Sauna, mit Saunavorraum und dem Betriebsraum des Hofes, in einer weiter gelebten Bauweise, welche integrativ mit der historischen Substanz harmoniert. Auch hier blieb der Ausbau auf die drei Materialien Lehm, Holz und Granit begrenzt.
Blick von Südosten (Quelle: Claus Morgenstern)
Blick von Südosten (Quelle: Claus Morgenstern)